Impotenz

Was bezeichnet man als Impotenz?
Unter dem Begriff Impotenz (erektile Dysfunktion) versteht man die mangelnde Fähigkeit, eine für die Ausübung des Geschlechtsverkehrs notwendige Versteifung des Gliedes (Erektion) zu erreichen oder aufrechtzuerhalten.
Hierdurch wird die Ausübung des Geschlechtsverkehrs erschwert oder auch völlig verhindert.
Allerdings spricht man erst dann von Impotenz, wenn sich die Probleme über einen längeren Zeitraum erstrecken (3 – 6 Monate), in dem es häufig oder regelmäßig zu erfolglosen und unbefriedigenden Versuchen bei der Durchführung des Geschlechtsverkehrs kommt.
Wie häufig tritt Impotenz auf?
Im Gegensatz zu einer durch Stammtischgespräche und viele Medien geprägten landläufigen Meinung, daß praktisch niemand von Impotenz betroffen ist, stellt diese in Wirklichkeit ein recht häufiges Beschwerdebild dar.
Neuesten Schätzungen zufolge sind in der Bundesrepublik Deutschland ca. 3-4 Millionen Männer betroffen, also ungefähr jeder zehnte Mann. Je höher das Lebensalter ist, desto häufiger treten auch Schwierigkeiten mit der Erektion auf. Aber auch jüngere Männer sind von Impotenz betroffen.
Was führt zur Impotenz?
Der Erektionsvorgang ist ein Wechselspiel zwischen Anspannung und Erschlaffung der Muskulatur von Gefäßen und Schwellkörpern, oder von Blutzufluß und Abfluß, der vom Nervensystem gesteuert wird. Er kann an mehreren Stellen gestört sein, z.B.
Arterien
Bei einer Störung der zuführenden Blutgefäße fließt nicht genügend Blut in die Schwellkörper. Dadurch kann der zur Erektion oder zum Erhalt der Erektion notwendige Druck nicht erreicht oder aufrechterhalten werden.
Venen
Bei einer Fehlbildung der Penisvenen wird der Blutabfluß aus dem Penis erhöht, es verbleibt nicht genügend Blut im Penis, um eine ausreichende Erektion zu gewährleisten.
Schwellkörper
Blut kann nur in die Hohlräume fließen, wenn die Schwellkörpermuskulatur erschlafft ist. Bei Veränderungen (z.B. Narben) an der Schwellkörpermuskulatur füllen sich diese Strukturen nur unzureichend mit Blut, dadurch kommt es zu einer mangelhaften Gliedversteifung, wodurch andererseits mehr Blut durch die Venen abfließen kann.
Nervenschäden
Da die Erektion vom Nervensystem im Gehirn und Rückenmark gesteuert wird, können Verletzungen oder Schäden an Gehirn, Rückenmark oder Nerven, die zum Penis führen, die Erektion stören.
Psychische Einflüsse
Sowohl Streß als auch bewußte und unbewußte seelische Probleme hemmen die Erektion oder verstärken eine körperlich bedingte Sexualstörung.
Aber nicht nur die angesprochenen Erkrankungen, sondern auch Angewohnheiten des täglichen Lebens können den normalen Ablauf der Erektion stören. Dazu gehören
Rauchen
Rauchen stört die Blutversorgung und verengt die Blutgefäße. Dadurch kann bei einer Erektion weniger Blut in den Penis einströmen.
Alkohol
Übermäßiger Genuß von Alkohol, aber auch härtere Drogen wie Kokain oder Heroin können die Erektion verhindern. Im Fall des Alkohols nimmt man an, daß die Erektionsstörung durch den Einfluß von Alkohol auf das Gehirn zustande kommt.
Stress
Männer, die beruflich dauerhaft hohen Belastungen ausgesetzt werden oder das Gefühl haben, den an an Sie gestellten Anforderungen nicht gewachsen zu sein, leiden oft an Erektionsstörungen. Hier liegen die Gründe in der nervlichen Belastung.
Medikamente
Von verschiedenen Medikamenten ist bekannt, daß sie die sexuellen Funktion ungünstig beeinflussen. Doch unter keinen Umständen dürfen Sie ein Medikament eigenmächtig absetzen.
Wie kann Impotenz behandelt werden?
Erst nach ausführlicher ärztlicher Untersuchung kann entschieden werden, welche Behandlung in Ihrem speziellen Fall angeraten ist. Die erste Untersuchung kann von jedem Hausarzt durchgeführt werden, der Sie dann eventuell an einen Spezialisten, in der Regel einen Urologen überweisen wird.
Der erste Schritt ist eine ausführliche Befragung der Krankengeschichte und des Sexuallebens. Es schließt sich eine allgemeine körperliche Untersuchung an mit Bestimmung wichtiger Laborwerte. Je nach den Ergebnissen dieser Grunduntersuchung gibt es heutzutage eine Reihe von Spezialuntersuchungen, welche die Ursache der erektilen Dysfunktion erkennen lassen.
Die Behandlungsmöglichkeiten reichen von der Psychotherapie über Medikamente, Hormonzugabe und apparative Hilfsmittel (Vakuumpumpe) bis zur Operation, je nach Grunderkrankung.
Manchmal reicht es aber schon aus, wenn Sie Ihre Angewohnheiten ändern: stellen Sie das Rauchen ein, genießen Sie Alkohol nur in kleinen Mengen, versuchen Sie es mit Entspannungsmethoden wie das autogene Training oder die Muskelentspannung nach Jacobson.